Entstehung der angeborenen Penisverkrümmung
Das Organ Penis besteht von seinem Aufbau her aus drei so genannten Schwellkörper, die sich bei der Erektion mit Blut füllen und dadurch gross und fest werden.
Die oberen beiden Schwellkörper sind für Form und Festigkeit maßgebend, der von unten sich anschmiegend dritte Schwellkörper beinhaltet die Harnröhre und zu ihm gehört der Peniskopf, der auf den oberen beiden vorne wie ein Hut aufsitzt.
Bei der angeborenen Penisverkrümmung kommt es entweder bereits im Mutterleib oder später während des Wachstumsschubes während der Pubertät zu einem ungleichmäßigen Längenwachstum der Schwellkörper. Manchmal fehlt sogar ein Teil des unteren Schwellkörpers bzw. der Harnröhre.
Angeborene Penisverkrümmungen gehen von der Richtung her meist nach unten, was dazu führt,dass sie beim Geschlechtsverkehr eine sehr ungünstige Mechanik hervorrufen, da die weibliche Vagina leicht nach oben gebogen ist.
Je nach Verkrümmungswinkel wird der Geschlechtsakt dadurch so schmerzhaft, dass Geschlechtsverkehr nicht mehr möglich ist.
Aber auch leichtere Fällen von angeborener Penisverkrümmung können zu Problemen führen. Es kann z.B. durch die schlechtere Mechanik dazu kommen, dass durch die permanente Belastung der Strukturen eine Induratio Penis Plastica, also eine erworbene Penisverkrümmung durch Narbenbildung im Penis, hinzukommt, die die Behandlung deutlich erschwert.
Sofern auf Seiten des Patienten ein entsprechender Leidensdruck vorhanden ist, sollte eine angeborene Penisverkrümmung möglichst frühzeitig behandelt werden, um eine normale sexuelle Entwicklung zu ermöglichen und Folgeschäden zu vermeiden. Allerdings raten wir dringend an – außer in schwerwiegenden Fällen – eine operative Korrektur der angeborenen Penisverkrümmung nicht vor dem 18. Lebensjahr vorzunehmen. Der Penis sollte bei Behandlung vollständig entwickelt sein.